Das Projekt startete im August 2013 mit einer dreimonatigen Suche nach Musiker/innen. Im November 2013 haben die Proben begonnen, die sich über ca. zwei Jahre erstrecken. Im Oktober 2015 soll das „Interkulturelle Orchester Göttingen“ insgesamt zehn Gastspiele in ganz Niedersachsen geben. Ein besonderes Augenmerk wird auf der Premiere im Kulturzentrum musa liegen. Im Juli 2015 soll das Projekt abgerechnet und dokumentiert werden.
Folgende Ziele möchte die musa erreichen:
• Menschen mit Migrationshintergrund die Teilhabe an Kultur ermöglichen
• die kritische Auseinandersetzung mit Vorurteilen fördern
• einen kreativen Umgang mit den eigenen Lebensumständen ermöglichen
• das kulturelle Selbstbewusstsein der Ensemble-Mitglieder stärken
• das Miteinander und den Austausch verschiedener Kulturen fördern
• traditionelle, moderne und klassische Musikrichtungen aus verschiedenen Kulturkreisen zusammenbringen
• den Respekt und die Toleranz untereinander fördern
• Netzwerkbildung mit Migrantenorganisationen fortsetzen
• 1.000 zahlende Zuschauer/innen besuchen die zehn Gastspiele, davon 150 das Premierenkonzert
Das Projekt wendet sich an 20 Teilnehmer und Teilnehmerinnen (15-70 Jahre) aus der gesamten Stadt und dem Landkreis. Die Auswahl der Musikstücke sowie deren Bearbeitung geschehen im gemeinsamen Dialog des musikalischen Leiters Hans Kaul mit dem Ensemble. Das Konzertprogramm, das bei den Gastspielen präsentiert werden soll, ist daher das Ergebnis eines künstlerischen Entwicklungsprozesses aller Beteiligten. Hans Kaul hat dabei die Aufgabe, diesen Prozess zu begleiten und in produktive Bahnen zu lenken. Er übernimmt außerdem das Gesamtarrangement und das Dirigat. Es gibt Klezmer-Orchester und auch andere Musikgruppen, die sich der traditionellen Musik eines bestimmten Kulturkreises widmen, allerdings ist der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund in diesen Gruppen gering. Das Kulturzentrum musa möchte sich der Herausforderung stellen, Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft anzusprechen und deren Musikstile gleichzeitig zu bewahren und zu vermischen. Hört sich komisch an, aber wir probieren es, weil wir glauben, dass die Musik als Kunstform sich für die Verständigung zwischen den Kulturen besonders anbietet, da sie nur selten an politische oder religiöse Wertvorstellungen gebunden ist.