Stiftung Niedersachsen nominiert Preisträger für soziokulturelle Projekte
und vergibt Preisgelder in Höhe von 150.000 €
Kulturzentrum musa unter den Preisträgern
Dr. Gabriele Heinen-Kljajić, Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur und Hans Eveslage, Präsident der Stiftung Niedersachsen, zeichneten am 4.6. im Saal der Stiftung Niedersachsen die fünf Preisträger des soziokulturellen Programms »sozioK – Zukunft gestalten mit Soziokultur« der Stiftung Niedersachsen aus.
„Ziel des Programms „sozioK – Zukunft gestalten mit Soziokultur“ ist neben der Stärkung der Soziokultur auch Vernetzung zu fördern, Nachwuchskräfte zu qualifizieren und somit den anstehenden Generationenwechsel in der Soziokultur zu begleiten. Ein solch umfassendes Förderprogramm ist einmalig.“
betont Hans Eveslage. Ministerin Heinen-Kljajić unterstreicht:
„Wir möchten gemeinsam mit der Soziokultur und den Kulturfachverbänden mehr kulturelle Teilhabe und mehr kulturelle Bildung erreichen. Daher werden wir diese Organisationen stärken und ihnen wieder mehr Entscheidungsspielraum geben“.
Eine Fachjury hat fünf innovative soziokulturelle Projekte mit Modellcharakter aus ganz Niedersachsen ausgewählt, die im Rahmen des Programms »sozioK« durch die Stiftung Niedersachsen gefördert werden. Folgende Projekte wurden nominiert:
· Kunst und Begegnung Hermannshof e. V.: »Vom Hilligen Born – Das Völksener Wasserfest 2013«, (Landkreis Springe)
· Land & Kunst e. V.: »Leben leben ...«, Arbste (Landkreis Diepholz)
· Theaterpädagogisches Zentrum Hildesheim e. V.: »Familienbande«
· Netzwerk Kultur und Heimat Börde & Leinetal e. V.: »hört_hört! Der Musik-Grand Prix der Städte und Gemeinden im Landkreis Hildesheim
· musa e. V.: »Interkulturelles Orchester Göttingen«
Projekt „Interkulturelles Orchester Göttingen“
Das Kulturzentrum musa möchte ein rund 20-köpfiges Orchester gründen, das in seiner Zusammensetzung einzigartig in Niedersachsen wäre. Das Projekt beginnt im August 2013 mit einer dreimonatigen Suche nach Musikern und Musikerinnen. Diese sollen ebenso aus verschiedenen Kulturen kommen wie ihre Instrumente. Denkbar sind neben den mittlerweile auch in Deutschland prominenten Instrumenten wie Conga, Balaleika und Djembe weitgehend unbekannte Musikinstrumente wie Setar, Saz und Santur. Aber auch klassische Orchesterinstrumente sollen vertreten sein. Das Ensemble soll traditionelle Stücke aus dem Herkunftsland bearbeiten und unter fachlicher Anleitung neu instrumentieren, so dass die Musik wiedererkannt wird, aber in einem neuen klanglichen Gewand erscheint. Im Anschluss an die Probenphase soll das „Interkulturelle Orchester Göttingen“ in der ersten Jahreshälfte 2015 insgesamt zehn Gastspiele in ganz Niedersachsen geben.
Dies sei eine echte Herausforderung, da es darum gehe, besonders diejenigen Menschen mit Migrationshintergrund zu erreichen, die zurückgezogen in ihren Communities leben oder sogar von Abschiebung bedroht seien, so Projektleiterin Gabi Radinger vom Kulturzentrum musa bei der Preisverleihung in Hannover.
Aber es gebe auch viel zu gewinnen, so Radinger weiter: „Die Sprache der Musik ist universell, nicht nur wegen der Noten, sondern weil sie wenig an politische oder religiöse Wertvorstellungen geknüpft ist. Musik kann Brücken zwischen Menschen schlagen, wo es Gespräche vielleicht nicht vermögen. Wenn es gelingt Menschen zu finden, die offen für diesen musikalischen Austausch sind, kann etwas Einzigartiges entstehen.“
Für die Leitung des „Interkulturellen Orchesters Göttingen“ konnte mit Hans Kaul, von 1994 bis 2011 musikalischer Leiter am Deutschen Theater in Göttingen, einer der renommiertesten Musiker, Komponisten und Arrangeure Göttingens gewonnen werden.
Die Förderung des „Interkulturellen Orchesters Göttingen“ umfasst 20.000 €, eine Stelle im Rahmen des freiwilligen sozialen Jahres für Kultur, eine Praktikantenstelle sowie drei Fortbildungen.